10. Oktober 2014
„Viel Spaß beim Rundgang!“
Tag der offenen Tür an der Sophie-Scholl-Schule Hanau erfreut sich großen Zuspruchs
„Viel Spaß beim Rundgang!“, stand auf den Handzetteln geschrieben, die Schulleiterin Mareike Meister jedem Besucher am zweiten Tag der offenen Tür in der Sophie-Scholl-Schule Hanau mit einem „Herzlich Willkommen!“ in die Hand drückte. Und dieser Rundgang hatte viele Informationen rund um die inklusive Grundschule in freier Trägerschaft des Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V. (BWMK) zu bieten.
Buchstaben kann man nicht nur schreiben. Man kann sie kneten, mit Muggelsteinen legen, fühlen, formen oder in Sand zeichnen. So findet jeder Schüler – mit oder ohne Behinderung – die Methode, mit der er am besten lernt, das Alphabet zu schreiben. Im Klassenraum „Delfin“ waren die verschiedenen Lernmöglichkeiten nicht nur an der digitalen Tafel, dem Whiteboard, abgebildet, sondern auch auf den Schülertischen im Raum aufgebaut. Neugierig versuchten sich die Besucher selbst an den verschiedenen Lernmöglichkeiten.
Das Bereitstellen verschiedener Lernmöglichkeiten ist Teil des Konzepts der Ganztagsschule in der Hanauer Lamboystraße. Ein anderer Teil und einer der wichtigsten ist die Inklusion. „Unsere Schule baut darauf, dass Lernen gemeinsam möglich ist, egal welche Stärken und Schwächen der Einzelne mitbringt“, erklärt Schulleiterin Mareike Meister. Jeder Lerngruppe in der Sophie-Scholl-Schule gehören fünf Kinder mit und 15 Kinder ohne Behinderung an. Seit diesem Schuljahr wird dort auch jahrgangsgemischt unterrichtet. In jeder Klasse lernen Erst- und Zweitklässler zusammen.
Am Tag der offenen Tür widmete sich jeder Raum der Schule einer der Unterrichtsmethoden, die die Schule verwendet, oder lud mit einem Angebot zum Selbst-Aktiv-Werden ein. Im Klassenraum „Pinguin“ malte ein Mädchen begeistert auf einem Whiteboard eine große Neun. Im Burg-Raum im Kellergeschoss, in dem normalerweise nachmittags Therapien für Schüler angeboten werden, turnten Kinder über Matten, im Werkraum daneben bearbeitete ein Junge unter Anleitung mit einer Feile hochkonzentriert ein Stück Speckstein. Wiederum einen Raum weiter erläuterte Förderschullehrer Peter Kluge die „TEACCH“-Methode. Die Buchstabenfolge steht für „Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped CHildren“ und bedeutet auf Deutsch „Therapie und pädagogische Förderung für autistische und in ähnlicher Weise kommunikationsbehinderte Kinder“. Diese wird auch in der Sophie-Scholl-Schule angewendet, um Kindern das Lernen zu erleichtern.
In den anderen Schulräumen fanden die vielen großen und kleinen Besucher unter anderem eine Fotoschau über die ersten Schulwochen, ein Lerntagebuch, eine Spiel- und Bauecke, Informationen über Montessori-Material, die Therapie-Angebote und die Förderung im pränumerischen Bereich.
Das „Café Vielfalt“ im Bewegungsraum bot den Gästen Getränke und Kuchen und die Möglichkeit ins Gespräch kommen. Den Service übernahmen dort die Mitglieder des Fanclubs Nidderau Borussen 09. Sie wollen sich jedes Jahr sozial engagieren und unterstützen in diesem Jahr die Sophie-Scholl-Schule mit einer Spendenübergabe, der Mithilfe am Tag der offenen Tür und dem Auftritt der „Bluus Brothers“, einem Gesangsduo, das aus zwei Mitgliedern des Fanclubs besteht. Das musikalische Programm eröffnete zuvor der Schulchor und begeisterte die Besucher mit der Darbietung zweier Lieder. „Wir freuen uns über die große Resonanz und das Interesse an unserem Schulkonzept. Es gab viele gute Gespräche und alle Besucher konnten sich hautnah ein Bild von unserer Schule machen“, zog Schulleiterin Mareike Meister am Ende des Tages Bilanz.