17. März 2014
„Das Lernen lernen“
CDU-Kreistagsfraktion informiert sich über die inklusive Sophie-Scholl-Schule Hanau
„Das jüngste Kind des BWMK steht schon lange auf unserer Wunschliste“, sagte Uwe Häuser, der zusammen mit seinen Kollegen von der CDU-Kreistagsfraktion und dem Landtagsabgeordneten Michael Reul, der auch Mitglied im Sozial- und Integrationspolitischen Ausschuss des Landtages ist, in der Sophie-Scholl-Schule Hanau zu Gast war. Des Weiteren hatten sich Mitglieder der Frauen-Union Hanau dem Informationsbesuch angeschlossen, bei dem Schulleiterin Mareike Meister die Christdemokraten durch die inklusive Grundschule in freier Trägerschaft des BWMK (Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V.) führte.
Im August 2013 wurde die Schule eröffnet. Derzeit besuchen sie 36 Kinder, davon zehn mit einem festgestellten Förderbedarf. Der inklusive Unterricht ist Kern des Schulkonzepts. „Mit der Zeit verschwimmen die Grenzen zwischen Kindern mit und ohne Behinderung“, berichtete die Schulleiterin. „Denn jeder hat Begabungen, aber auch Dinge, für die er Unterstützung benötigt.“ Ab dem neuen Schuljahr, das im September startet, werden die Schüler in der Lamboystraße 50 auch jahrgangsgemischt unterrichtet. „Kinder des ersten und zweiten Schuljahres besuchen dann gemeinsam eine Klasse und lernen voneinander“, so Mareike Meister. Ein weiterer Bestandteil des Schulkonzepts ist die Ganztagsbetreuung. „Bei uns gibt es kein Hitzefrei und wir schließen auch am Faschingsdienstag nicht bereits um 12 Uhr. Wir bieten verlässliche Betreuungszeiten und das wissen die Eltern zu schätzen“, sagte Mareike Meister. Von 7 bis 17 Uhr ist die Schule von montags bis freitags geöffnet.
Bis in das vierte Schuljahr hinein bekommen die Schüler keine Ziffernzeugnisse. Stattdessen werden Entwicklungsgespräche geführt und Berichtzeugnisse geschrieben. Für die so genannten Pluskinder, die Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, werden zusätzlich Förderpläne erstellt. Erst in der vierten Klasse werde die Leistungen der Schüler benotet, damit sie problemlos auf weiterführende Schulen wechseln können. „Sie haben bis dahin inhaltlich dasselbe gelernt, wie Schüler in anderen Grundschulen – nur auf eine andere Weise. Außerdem legen wir viel Wert drauf, das Lernen zu lernen“, erklärte die Schulleiterin.
Mareike Meister führte die Besucher durch den bereits bezogenen ersten Stock, aber auch durch das zweite Stockwerk, das gerade fertig gestellt wird, damit im September dort die nächsten zwei Klassen einziehen können. „Das Konzept der Räume hier ist optimal“, so Meister. „Wir fühlen uns hier sehr wohl und die Kollegen arbeiten sehr gerne hier, das sagen sie immer wieder.“ Mit der ehemaligen Zahnklinik der Amerikaner im Kasernenviertel in Lamboy sei der ideale Standort für die Schule des BWMK gefunden worden, betonte auch Vermieter Ernst Hain. Nicht nur, dass eine Bushaltestelle direkt vor der Tür liege, auch die Nachbarschaft des Brockenhauses, ebenfalls vom BWMK betrieben, und das große Grundstück böten viele Vorteile. Das Grundstück soll ab Sommer in ein attraktives Außengelände verwandelt werden. Dafür hat die Meisterklasse des Bereichs Garten- und Landschaftsbau der Eugen-Kaiser-Schule Hanau mehrere Entwürfe angefertigt, aus denen nun mit Einbindung der Schüler und Lehrer ein endgültiger Plan erstellt wurde.
„Sie habe viele Ausblicke gegeben, was sich in Zukunft in der Schule noch verändern werde, so dass sich die Christdemokraten auf einen weiteren Besuch im nächsten Jahr freuten“, bedankte sich Uwe Häuser bei der Schulleiterin. Das Konzept gefalle den Besuchern. „Wir wollen dazu beitragen, dass Ihre Schule noch bekannter wird“, so Häuser.